Die Kirche
Im ehemaligen nach Silstedt gelegenen Ort – Niederminsleben, später noch bekannt unter dem Namen „Niederkirchhof“ finden wir die erste Kirche des oder der Orte Minsleben.
Sie scheint aber im 15. Jhd., als Minsleben wüst geworden war, mit untergegangen zu sein. Auch soll hier ein Kloster gestanden haben.
Die Kirche im heutigen Minsleben darf ein hohes Alter für sich in Anspruch nehmen.
Das genaue Baujahr ist nicht bekannt. Man weis: Die Hauptherrin der Minslebener
Kirche war die heilige Margarete, wie wir das aus einer Urkunde des Jahres 1327 erfahren, die von der Stiftung eines St. Nikolaus-Altars in denselben handelt. Wie wir hören, war ein Bild dieser heiligen bei der Empore am Turm zu sehen.
Im Jahr 1400 zahlt die Kirchengemeinde den namhaften Satz von 8 Schilling an den Archidiakon des Bannes Utzleben, worin sie gelegen ist.
Die Kirche ist eine regelmäßige romanische Anlage. Ihr Grundriss zeigt einen Ablongen, sich mit 2 Halbkreisbogen auf Kämpfergesimsen nach dem gleich breiten Schiff öffnenden Turm, welches sehr rohes Bruchstein Gemäuer besitzt.
Sie ist vierteilig, aus Westquerturm, Schiff 7×12,3 m, Altarhaus 5,8×6,4 und Halbrundabsis bestehend.Der Turm war ehemals nur nach innen in zwei Arkadenbogen mit profilierten Kämpfern offen, ist neuerlich (1892) aber abgetrennt und als Leichenhalle eingerichtet, das Obergeschoss mit doppelten Helmen ganz neu. Vorher waren da rohe kleine halbkreisförmige Fenster. Im Schiff und Chor sind noch die romanischen Fenster , z. T. flachbogig überarbeitet, erhalten, im Schiff westlich befinden sich gegenüber zwei Portale, das südliche früher mit geteilten (leeren) Tympanon auf geschachten Kämpfern, das nördliche nur am Bogenfeld kenntlich, darin eingespitzt 1772. Sie sind 2 derselben mit äußerst rohen Cherubimköpfen geschmückt. Das Tympanon der Eingangstür ist höchst einfach und eigentümlich, die beidseitigen Consolen für das Tympanon, welche wahrscheinlich durch Säulen unterstützt waren, die aber jetzt fehlen. Auch Chor- und Triumpfbogen, der erstere abgetreppt, an den Kämpfern schräge geflügelte Köpfe (wie die Engelsflüchte des Barock) eingeritzt. Die Apsis ist östlich durch eine Tür durchbrochen. Die Decke ist eine durchgehende Flachtonne. Im Inneren eine dürftige Renaissanceempore, südlich durch eine Freitreppe zugänglich, ein Adelsstuhl. Das Ganze zeigt hier und da einige Veränderungen, namentlich an den Türen, deren eine Jahreszahl, wie oben erwähnt, 1772 zeigt.
Im Jahr 1994 wurden die Außenhaut und die Türme der Kirche restauriert.