Die Amts- oder Gutsmühle
Urkundlich 1551 erstmals erwähnt. Eine zum Rittergut, Junkerhof, Amtshof oder nur Gutshof gehörende Mahlmühle. Bekannt auch als die Untere Mühle bzw. Gehlhaar`sche Mühle.
Standort im Ort, am Wasser 9 (Barrenbach), ehemals sub No 28 (Hof Nr.28). Hier waren nur Mahlmüller und Müller-Meister als Pächter der Guts-Besitzer dieser Mühle tätig. So wird diese Mühle nachweislich von 1680 bis zum Verkauf 1850 im 3 bzw. 6 Jahresrythmus an den Meistbietenden verpachtet.
Um 1850 kommt es zum Verkauf der Mühle, Georg Gelhaar erhält den Zuschlag. Ab da geht diese Mühle, unabhängig vom Gut in Privatbesitz über.
Das Wasser für die Mühle kam vom Barrenbach. Es reichte aber nicht und so zog man einen Graben von der Holtemme, in dem auch das Wasserrad der Wesche-Mühle einmündete, bis hier her. Nach jedem Gewitter bzw. der Schneeschmelze musste der Graben von Schwemmkies gesäubert werden. Dies war die Aufgabe der Arbeiter des Rittergutes bzw. auch der Kriegsgefangenen.
Bis 1925 gab es zwei Wasserräder als Antrieb mit stehenden Wellen nach oben, ähnlich wie beim Schrotgang.
Ab 1945 wurde Futterschrot für das Gut bzw. als Lohnmüllerei für die Einwohner und Landwirte von Minsleben, Reddeber und Silstedt hergestellt.
Im 20. Jhd. wird die Mühle mehrmals erweitert, modernisiert und mit neuer Technik ausgestattet. So erhält sie 1924 an Stelle des desolaten Wasserrades eine Turbine für deren Mahlzwecke und zur Erzeugung elektrischen Stromes.1990 wird der Betrieb eingestellt.
Im Jahr 2000 wird das Anwesen von Herrn Hermann Alber von der Treuhand gekauft. Es werden Ferienwohnungen eingerichtet, ein Mühlencafe ensteht und ein Mühlenverein gegründet. Weiterhin wird die Umgebung gestaltet, eine Backstube eingerichtet und ein Mühlenmuseum mit Galerie eröffnet. Der Eigentümer stirbt 2012, seither ist die Mühle nicht mehr öffentlich zugänglich.
Die Eigentümer dieser Mühle
- um 1680 Pflüger
- ab ca. 1710 sein Schwiegersohn Schirmer
- ab 1723 verpachtet, siehe Liste der Mahlmüller (Kap. XI – Gewerbe)
- ab 1776 von König, danach Joh. Friederike Broymann
- 1806, Hof-Cammer-Rath Westen, Pächter Müller-Meister Keil
- ab 16.6.1818 Friedrich Rosenthal, mehrere Pächter
- Schliephake -1850
- ca. 1850-1867 Georg Karl Gehlhaar, Eigentümer
- von 1867- 1895 dessen Sohn Christian Gehlhaar
- ab ca. 1895-1912 Anton Schlamber
- danach bis 1920 Wilhelm bzw. Sohn Friedrich Bollmann, Eigentümer
- von 1921-1945, Hauptm. d.R. Otto Druckenbrot, mehrere Pächter
- ab 1945 Bodenreform, VdGB, Gemeindemüller Otto Schlömer
- ab 2000 Hermann Alber